Dr. Ich Prinzip 3

DR. WIR

Die längst dauernde Studie der Welt begann im Jahr 1938 an der Universität Harvard. Ziel dieser Studie war es, den entscheidenden Faktor für ein gesundes und glückliches Leben zu ermitteln. Die Zwischenergebnisse dieser langjährigen Forschung sind nun veröffentlicht worden. Überraschenderweise zeigt sich, dass weder Ernährung noch Bewegung, Arztbesuche oder der sozioökonomische Status den entscheidenden Faktor darstellen. Stattdessen steht die Beziehung zu sich selbst und zu anderen – die Beziehung zu „Dr. Ich“ und „Dr. Wir“ – im Mittelpunkt.

Die wichtigsten Faktoren für langfristige Gesundheit und Glück sind demnach die Qualität unserer Beziehung, zu uns selbst, zu unseren engen Partnerschaften und Freundschaften gefolgt von unserer Einbindung in die Gesellschaft.

Dr. Waldinger, der vierte Leiter der Studie schrieb das Buch „The good Life“ über diese Studie. Hier ist noch ein Link zu seinem Ted Talk.

Die Blue Zones bestätigen auch die Harvardstudie. Blue Zones sind Regionen auf der Welt, in denen Menschen überdurchschnittlich lange leben bei gleichzeitig hoher Lebensqualität. Neben einer gesunden Ernährung und regelmäßiger körperlicher Aktivität spielt die Gemeinschaft und das soziale Netzwerk, eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden und die Langlebigkeit der Bewohner.

Okinawa ist eine dieser Blue Zones. In Okinawa gibt es lebenslang soziale Kreise die „Moais“ genannt werden. Moais sind Gruppen von Menschen, die sich regelmäßig treffen, um Zeit miteinander zu verbringen, sich auszutauschen, gemeinsame Aktivitäten zu unternehmen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Die Moais dienen als soziales Netzwerk und bieten den Mitgliedern emotionale Unterstützung, soziale Interaktion und eine Sinngebung. Sie fördern das Gefühl der Zugehörigkeit und der Verbundenheit, was sich positiv auf das psychische Wohlbefinden und die Lebenszufriedenheit auswirkt. Durch die Moais werden auch gesunde Verhaltensweisen gefördert, da die Mitglieder sich gegenseitig ermutigen, eine gesunde Lebensweise zu pflegen, wie zum Beispiel eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität.

Wir können auch die Auswirkungen auf die Gesundheit von der anderen Seite der Medaille – der Einsamkeit – betrachten. Soziale Isolation und Einsamkeit sind weit verbreiteten Problemen geworden und stellen eine ernsthafte Bedrohung für unsere geistige und körperliche Gesundheit dar.

Soziale Isolation und Einsamkeit wurden mit einem erhöhten Risiko für Folgendes:

  • Herzkrankheiten und Schlaganfall
  • Typ-2-Diabetes
  • Depressionen und Angstzustände
  • Suchtverhalten
  • Suizidalität und Selbstverletzung
  • Demenz
  • Früherem Tod in Verbindung gebracht.
Was bedeutet Einsamkeit und Soziale Isolation?

Soziale Isolation bezeichnet das Fehlen von Beziehungen zu anderen Menschen sowie wenig bis gar keine soziale Unterstützung oder Kontakte. Sie ist mit einem Risiko verbunden, auch wenn Menschen sich nicht einsam fühlen.

Einsamkeit bedeutet, sich allein oder von anderen abgeschnitten zu fühlen. Es ist das Gefühl, keine bedeutungsvollen oder engen Beziehungen oder ein Gefühl der Zugehörigkeit zu haben. Es spiegelt den Unterschied zwischen dem tatsächlichen und dem gewünschten Maß an Verbindung wider. Dies bedeutet, dass selbst eine Person mit vielen Freunden sich einsam fühlen kann. Mehr als 1 von 3 Erwachsenen im Alter von 45 Jahren und älter fühlen sich einsam in den Vereinigten Staaten.

Einsamkeit und Isolation kann durch viele Faktoren wie: niedriges Einkommen, Lebensübergänge wie Scheidung/ Jobverlust, Todesfälle, Missbrauch, Erkrankungen, Kultur, demografische Merkmale, erhöht werden.

 

Einsamkeit verursacht der US-Wirtschaft Schätzungen zufolge jährlich 406 Milliarden Dollar an Medicare-Kosten für sozial isolierte Erwachsene.

Baue Verbindung auf zu dir und deinem Umfeld.

Wie man eine Verbindung zu sich selbst aufbaut war ein Teil von Dr. Ich – Prinzip 1.Zusammengefasst bedeutet eine Verbindung zu sich selbst aufzubauen, sich regelmäßig selbst zu reflektieren und bewusst über Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse nachzudenken (Was sind deine Ziele, Werte etc. ). Durch Achtsamkeit lernt man, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein und die inneren Empfindungen wahrzunehmen. Selbstfürsorge ist essenziell für die körperliche, emotionale und geistige Gesundheit. Es ist wichtig, persönliche Interessen und Hobbys zu pflegen, Grenzen zu setzen und Zeit alleine zu genießen, um eine tiefere Verbindung zu sich selbst aufzubauen. Selbstakzeptanz und Mitgefühl helfen dabei, sich selbst anzunehmen und liebevoll mit sich umzugehen.

Wie man eine Verbindung zu anderen aufbaut ist ein wichtiger Teil von Dr. Wir.

Die Zugehörigkeit zu anderen Menschen und Gruppen ist evolutionär Überlebenswichtig, da sie Sicherheit, Schutz, Ressourcenbeschaffung, emotionale Unterstützung etc. bietet. Viele dieser Gründe „ausgestorben“, da man in unserer Zeit nur mit Geld auch gut überleben kann, doch die soziale Verbindung brauchen wir trotzdem.

Tiefe, emotionale Verbindungen mit Freunden oder der Familie sind von unschätzbaren Wert. Versuche diese Verbindung zu intensivieren. Übernimm selbst die Initiative dafür und baue Soziale Snacks in dein Leben ein.  Was sind Soziale Snacks? – Kleine Mikro Verbindungen zu anderen Menschen.

  • Stell dich deinen Nachbarn vor oder lade sie auf ein Getränk ein.
  • Tritt einem Sportverein bei. Die Römer haben gesagt: »Mens sana in corpore sano«, ein gesunder Geist in einem gesunden Körper.
  • Rufe deine Freunde an von denen du schon länger nichts mehr gehört hast.
  • Frage deine Freunde ob sie lustige Pläne haben für das Wochenende oder macht gemeinsam einen kleinen Ausflug.
  • „Random Acts of Kindness“ : Mache kleine Gesten, die das Leben anderer Menschen unerwartet bereichern. Ein paar Beispiele dazu:
    • Ein freundliches Lächeln oder eine nette Begrüßung für Fremde.
    • Das Öffnen der Tür für jemand anderen.
    • Das Bezahlen für eine kleine Bestellung der Person hinter dir in der Schlange.
    • Ein Kompliment geben.
    • Etwas Zeit mit einem einsamen Menschen verbringen.
    • Eine kleine Geste der Wertschätzung, wie zum Beispiel das Schreiben einer Dankeskarte.
    • Freiwilligenarbeit oder Spenden an Bedürftige.
    • Eine helfende Hand für jemanden in Not anbieten, sei es bei der Arbeit, beim Umzug oder in anderen Situationen.

Die Kunst ist es in einer Gesellschaft in der sehr viele (körperliche und emotionale) Beschwerden aufgrund unseres Lebensstils entstehen einen Raum zu schaffen der dir Gut tut. Der dich unterstützt und den du Unterstützt.

„Wir sind der Durschnitt der 5 Personen mit denen wir die meiste Zeit verbringen.“

Jim Rohn.

Das Umfeld

Warum sind wir der Durchschnitt unserer engsten Personen. Eine mögliche Ursache sind die Spiegelneuronen. Spiegelneuronen sind eine Art von Nervenzellen im Gehirn, die aktiv werden, wenn eine Person eine Handlung ausführt. Die Aktivierung von Spiegelneuronen kann zu einer Nachahmung oder Spiegelung der beobachteten Handlung führen, was dazu führt, dass wir uns unbewusst an unser Umfeld anpassen. Diese Anpassung kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden wie z.B.: unserem Bewegungs- und Ernährungsverhalten, allgemeinen Verhaltensweisen und sogar emotionalen Reaktionen.

Ein einfaches Beispiel für die Anpassung an unser Umfeld durch Spiegelneuronen ist das Gähnen. Wenn eine Person jemand anderen gähnen sieht oder hört, kann dies oft dazu führen, dass sie selbst ebenfalls gähnen muss, selbst wenn sie nicht müde ist. Dies liegt daran, dass die Aktivierung der Spiegelneuronen dazu führt, dass das Gehirn die Handlung des Gähnens imitiert, was zu einem reflexartigen Gähnen führt.

Das lässt sich auf alle Doktoren übertragen Negativ wie Positiv

  • Dr. Schlaf:
    • Geht dein Partner um 0 Uhr schlafen, ist die Wahrscheinlichkeit höher das auch du um diese Uhrzeit schlafen gehst.
    • Geht dein Partner um 22 Uhr schlafen, ist die Wahrscheinlichkeit höher das auch du um diese Uhrzeit schlafen gehst.
  • Dr. Ernährung:
    • Wird in deinem Umfeld häufig Fast Food konsumiert wird, dann wirst auch du dich eher dazu verleiten lassen, Fast Food zu konsumieren obwohl du dich eigentlich gesund ernährst.
    • Wird in deinem Umfeld häufig frisch gekocht und Bio Lebensmittel konsumiert, dann fällt es dir leichter dich auch so zu ernähren.
  • Dr. Bewegung:
    • Wenn Bewegung keine Rolle in deinem Umfeld spielt, dann wird es dir auch schwerer Fallen dich für Bewegung zu motivieren.
    • Wenn Bewegung eine große Rolle in deinem Umfeld spielt, dann werden dich deine Freunde von der Couch aufsammeln und dich zum wandern mitnehmen und du wirst auch selbst motivierter sein.

„Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, dein Umfeld so gut du kannst positiv zu beeinflussen und dich so wenig wie möglich „negativ“ beeinflussen zu lassen. Das kann kurz-, mittel- oder auch langfristig heißen sich von den Menschen, Plätzen und Dingen fernzuhalten, die dir nicht gut tun und die dich von deinen Zielen abhalten.“

Deine Aufgabe ist: „Reguliere dein Umfeld“

Welche Bereiche in deinem Leben wirken sich positiv auf dich und dein Ziel aus und welche Bereiche sind sogar kontraproduktiv?

Um negative Haupttrigger zu identifizieren und durch positive Lösungen zu ersetzen, kannst du die folgenden Schritte unternehmen:

  • Reflexion: Nimm dir Zeit, um über die verschiedenen Bereiche deines Lebens nachzudenken und zu identifizieren, welche Aspekte negative Auswirkungen auf dich haben könnten.
  • Identifizierung von Triggern: Mache dir bewusst, welche spezifischen Situationen, Umstände oder Umgebungen dazu führen könnten, dass du unerwünschtes Verhalten zeigst oder dich negativ fühlst.
  • Suche nach positiven Alternativen: Überlege, welche positiven Veränderungen du in diesen Bereichen vornehmen könntest, um die negativen Triggern zu ersetzen. Dies könnte bedeuten, dass du dein Arbeitsumfeld neu organisierst, deine sozialen Kreise überdenkst, neue Freizeitaktivitäten ausprobierst oder dein Zuhause umgestaltest.
  • Take Aktion: Setze deine positiven Lösungen in die Praxis um und beobachte, wie sich deine Einstellung und dein Verhalten verändern. Sei geduldig und beharrlich bei der Umsetzung dieser Veränderungen, da es Zeit braucht, um neue Gewohnheiten zu etablieren und positive Ergebnisse zu sehen.

Beispiel: Wenn du dich zu Hause gestresst fühlst, identifiziere die Auslöser wie Unordnung oder ungemütliche Atmosphäre. Eine positive Lösung könnte sein, das Zuhause zu organisieren, Unordnung zu beseitigen und einen entspannenden Bereich einzurichten. „Stichwort: Marie Kondo“

Hier sind einige wichtige Bereiche im Leben eines Menschen, die es positiv zu gestalten gilt:

  • Arbeitsumfeld: Verbringe Zeit in einer Umgebung, die unterstützend, inspirierend und förderlich für Produktivität ist. Dies könnte bedeuten, dass du dein Arbeitsumfeld so gestaltest, dass es frei von Ablenkungen ist, oder dass du nach Möglichkeiten suchst, um dich mit motivierten und positiven Kollegen zu umgeben.
  • Soziales Umfeld: Umgebe dich mit Menschen, die dich unterstützen, ermutigen und inspirieren. Verbringe Zeit mit Freunden und Familie, die dich zum Lachen bringen und dich dazu ermutigen, das Beste aus dir herauszuholen.
  • Freizeitgestaltung: Nutze deine Freizeit für Aktivitäten, die dir Freude bereiten und dich erfüllen. Finde Hobbys und Interessen, die deine Leidenschaft entfachen und dich dazu bringen, aktiv zu bleiben und Neues zu entdecken.
  • Privates Umfeld: Schaffe einen Raum, der ein Gefühl von Ruhe, Geborgenheit und Entspannung vermittelt. Gestalte dein Zuhause so, dass es dir Freude bereitet und ein Ort ist, an dem du dich gerne aufhältst und regenerierst.

Hier die Datei zur Umfeldreflexion.