Vitamin D

Vitamin D- Das Sonnenhormon

Vitamin D ist mehr als nur ein essentielles Nährstoff; es fungiert auch als Hormon im menschlichen Körper und spielt eine entscheidende Rolle bei verschiedenen physiologischen Prozessen. Zwei Hauptformen des Vitamin D werden unterschieden: Vitamin D2 (Ergocalciferol) und Vitamin D3 (Cholecalciferol). Während D2 hauptsächlich aus pflanzlichen Quellen stammt, wird D3 durch die Haut unter dem Einfluss von UV-B-Strahlen aus Sonnenlicht synthetisiert.

Nach ihrer Bildung unterliegen diese Vorstufen einer spezifischen Umwandlung in der Leber und Niere. In der Leber wird Vitamin D zu 25-Hydroxyvitamin D (25(OH)D) hydroxyliert, das als Speicherform dient. Diese Inaktivierung ermöglicht den Transport im Blut zu den Nieren, wo es weiter in seine biologisch aktive Form, das 1,25-Dihydroxyvitamin D (1,25(OH)2D), umgewandelt wird. Dieses hormonelle Derivat spielt eine zentrale Rolle bei der Regulation von Kalzium- und Phosphathaushalt, Knochenmetabolismus sowie anderen zellulären Prozessen.

Um diese Umwandlungsprozesse zu gewährleisten, bedarf es spezifischer Cofaktoren. Darüber hinaus spielen Vitamin D-bindende Proteine eine Schlüsselrolle im Transport des Vitamins im Blutkreislauf und ermöglichen so die Bereitstellung für verschiedene Gewebe im Körper.

Diese hochkomplexe Umwandlungskaskade, eingebettet in den endokrinen Regelkreis, verdeutlicht die vielfältigen Funktionen des Vitamin D-Hormons und betont die Bedeutung einer ausgewogenen Versorgung und adäquaten Sonnenexposition für die Aufrechterhaltung der Gesundheit.

Vitamin D hat eine Vielzahl von wichtigen Funktionen im menschlichen Körper.

Immunsystem
Schutz vor Infektionen (Covid-19, Influenza, Tuberkulose uvm.)
Schutz vor Autoimmunerkrankungen
Reduzierte COPD- und Asthmahäufigkeit und Intensität

Krebserkrankungen

Reduziertes Risiko bis zu 70%
Unterdrücktes Tumor- und Metastasenwachstum
Reduzierte Nebenwirkungen bei Chemotherapie

Fertilität und Schwangerschaft
Höhere Fruchtbarkeit
Regulärer Schwangerschaftsverlauf
Reduzierte Frühgeburtenrate bis zu 75%

Herz-Kreislauf
Gesenkter Bluthochdruck
Reduziertes Risiko für Herzinfarkt
Höhere Leistung bei Insuffizienz

Diabetes
Optimierter Insulinstoffwechsel
Reduzierter Blutzuckerspiegel
Reduziertes Risiko für Diabetes

Knochen & Muskulatur
Schutz vor Osteoporose und Rachitis
Funktionstüchtige Muskulatur
Mobilität bis ins hohe Alter

Nervensystem
Weniger MS-Schübe
Schutz vor Demenz
Weniger Depression

80-90% des Vitamin D Bedarfs sollten wir über Sonnenlicht decken. 

Dazu findest du weitere Informationen bei Dr. Natur- Prinzip 1: Sonnenlicht!

Im Winter ist der Einfallswinkel der Sonne zu flach und dadurch wird kein Vitamin D gebildet, dennoch empfehle ich auch im Winter ausstreichend Sonnenlicht zu tanken. Es gibt aber auch technische Hilfsmittel um Vitamin D über die Haut zu produzieren. Die rede ist von UVB Leuchtmittel, wie sie im Kleintierbedarf für exotische Tiere verwendet werden – damit diese ausreichend mit Vitamin D versorgt sind. Vitamin D wird auch bei uns Menschen durch UVB Sonnenstrahlen gebildet und ja, die Vitamin D Produktion findet auch bei uns Menschen mit diesen Lampen statt. Ich habe welche hier bei meinen Partner verlinkt. Diese Lampen haben jedoch KEINE medizinische Zulassung und sind somit nicht für die menschliche Nutzung vorgesehen! Die Nutzung ist somit auf eigene Gefahr. Üblicherweise folgen Menschen die solche Lampen für die Vitamin D Produktion verwenden der dreier Regel: 3x pro Woche für 3 Minuten pro Körperseite in einem Abstand zur Lichtquelle von 3 Metern.

Wir nehmen Vitamin D aber auch über die Nahrung auf. Das Spielt vor allem im Winter eine große Rolle.

Vitamin-D in Lebensmitteln

  1. Fettiger Fisch: Lachs, Makrele, Thunfisch und Hering sind gute Quellen für Vitamin D. Aus Schwermetallbelastungsgründen empfiehlt sich zu kleineren, fettigen Fischsorten zu greifen.
  2. Bio Eigelb: Eigelb enthält ebenfalls Vitamin D.
  3. Leber: Leber, insbesondere Rinderleber, enthält Vitamin D. Einzig die Leber von Tieren die sich am oberen Ende der Nahrungskette befinden sollte nicht gegessen werden, weil sie zu viel Vitamin A- Retinol enthält z.B.: Eisbärenleber.
  4. Pilze: Einige Pilze, wie Shiitake und Maitake, können Vitamin D produzieren, wenn sie UV-Licht ausgesetzt werden.

Was ist ein guter Vitamin D Wert?

Hier scheide sich die Geister. Je nachdem wo man den optimalen Referenzwert anlegt, kann man
die Studien unterschiedlich interpretieren. Legt man den Referenzwert von 20 ng/ml an, dann zeigen sich weit weniger Teilnehmer mit Vitamin D unterversorgt. Geht man von einem Optimalwert von 30ng/ml aus, dann sind nahezu 90% der Teilnehmer mit Vitamin D unterversorgt. Man weiß, dass weit mehr als 60 Prozent der westlichen Bevölkerung
unter einem Vitamin D Mangel leidet. Ein optimaler Spiegel von Calcidiol Vitamin D 25OH ist 40-60 ng/ml bzw 100 – 150 nmol/l.  Ein optimaler Spiegel von Calcitriol Vitamin D 1,25OH ist 40-60 pmol/l. Naturvölker wie die Maasai und Hadza weisen einen Vitamin D Bereich von 71-171 nmol/l, mit einem Mittelwert von 115nmol/l. Kinder sind davon ebenso betroffen.

Viele Menschen haben eine unerkannte Unterversorgung, doch was passiert bei einer Unterversorgung?

Es werden folgende Erkrankungen mit einem Vitamin D Mangel in Verbindung gebracht:
• Erhöhte Infektanfälligkeit
• chronische Infekte
• Zahnfleischentzündungen
• Zahnausfall
• Osteoporose (Knochenschwund)
• Rachitis (Knochenerweichung bei Kindern im Wachstumsalter)
• Übergewicht
• Hauterkrankungen
• Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
• Depressionen
• Schlafstörungen
• Bluthochdruck
• Herzschwäche und andere Herz-Kreislauferkrankungen
• Chronisches Müdigkeitssyndrom (CFS)
• Rheuma und verschiedene Autoimmunerkrankungen
• Epilepsie
• Tumore im Darm, Brust, Prostata und Eierstöcken, sowie Hautkrebs
• Erkrankungen bei Frauen, wie Beschwerden vor der Menstruation, Zysten an den Eierstöcken, Wachstum von Gebärmutterschleimhaut an anderen Stellen im Körper, Schwangerschaftskomplikationen

Warum haben viele Menschen eine Unterversorgung?

  • Zu geringe Sonnenexposition, bzw. immer mit Sonnencreme oder Bekleidet
  • Vitamin D arme Kost (wenig hochwertige Fette, fettarme Ernährung, Vegetarismus, Fast-Food und zunehmende Milchunverträglichkeiten)
  • Hohes Lebensalter, da im Alter die Bildungsfähigkeit der Haut für Vitamin D abnimmt.
  • Arbeit und Leben findet in geschlossenen Räumen statt.
  • Häufiger Alkoholkonsum
  • Schwermetallbelastungen,  da Schwermetalle den Vitamin D Rezeptor blockieren können
  • Fettverwertungsstörungen
  • Darmerkrankungen
  • Lebererkrankungen
  • Nierenerkrankungen
  • Starkes Übergewicht
  • Adipositas, da die Fettschicht das produzierte Vitamin D in der Haut zurückhält
  • Medikamente wie Antiepileptika, Antidepressiva, Neuroleptika, Immunsuppressiva

Optimierung der Vitamin-D-Versorgung

Grundlegend sind die Prinzipien von Dr. Natur – Sonnenlicht und Dr. Nahrung – Echtes Essen Essen. Die Produktion von Vitamin D durch Sonnenexposition ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz während der Wintermonate eingeschränkt. Auf einige wichtige Empfehlungen sind wir bereits eingegangen, jetzt werfen wir einen Blick auf die richtige Supplementation:

Das Grundprinzip ist immer: Messen, Machen, Messen.

1. Miss deinen Vitamin-D-Spiegel:

Bevor du mit der Einnahme von Vitamin-D-Präparaten beginnst, ist es ratsam, den aktuellen Vitamin-D-Spiegel durch einen Bluttest beim Arzt oder in der Apotheke bestimmen zu lassen. Es gibt auch Schnelltests auf dem Markt, mit denen du den Spiegel bequem von zu Hause aus überprüfen kannst. Einen Selbsttest für Vitamin D: 25OH findest du hier und mit dem Code: humanbasics10 bekommst du 10% Rabatt. Diese Heimtests können einen gravierenden Mangel an Vitamin D sichtbar machen, so dass man selbstständig schon etwas dagegen tun kann.

Wichtiger Hinweis: Es ist ratsam, die Einheit sorgfältig zu beachten. Gängige Maßeinheiten sind sowohl ng/ml als auch nmol/l. Zur Umrechnung von ng/ml in nmol/l wird in etwa ein Faktor von 2,5 verwendet.

Ampel:

Toxisch: ab 150 ng/ml

Mangel: unter 30ng/ml

optimaler Wert: 40-60ng/ml

Will man aber einen Vitamin D Mangel gezielt behandeln kommt man an einer Labordiagnostik nicht vorbei. Idealerweise misst du nicht nur den Vitamin D 25OH (Calcidiol) wie beim Heimtest sondern auch Vitamin D 1,25OH (Calcitriol) und bildest daraus das Verhältnis- die sogenannte Vitamin D Ratio. Das Testergebnis kann dann so aussehen.

Eine Vitamin D Ratio unter 1 gilt als optimal. Ist diese Ratio über 1, dann zeigt sie uns an, dass Vitamin D 25OH Calcidiol nicht genug in Calcitriol verstoffwechselt werden kann. In diesem Fall wird die Therapie etwas komplizierter. Hier als Bsp ganz vereinfacht dargestellt.

Bsp.: 1,25 OH ist hoch und die Ratio ist auch hoch. Hier muss das Vitamin D 1,25 OH zuerst in die Zelle gebracht werden. Dies geschieht über das Vitamin D bindende Protein. Vitamin D bindendes Protein (VDBP) wird in der Leber produziert. Zur Unterstützung der Synthese könnte man sind zusätzlich mit essentiellen Aminosäuren versorgen. Es gibt auch Nahrungsergänzungen in denen es enthalten ist. Weiters können noch Kofaktoren (Magnesium, Vitamin A usw) fehlen. Leider ist dieses wissen bei vielen Ärzten noch nicht angekommen.

2. Empfohlene Dosierung basierend auf Gewicht:

Folgende Dosierungen sind abhängig vom Körpergewicht und können als grobe Richtwerte gesehen werden:
Kleinkinder 0-12 Monate: 400 – 1000 I.E./Tag
Kinder 1-8 Jahre: 400-1.000 I.E./Tag
Kinder/Jugendliche 9-18 Jahre: 600-2000 I.E./Tag
Erwachsene: 2000-5.000 I.E./Tag
Schwangere: typischerweise. 4000 I.E./Tag

Hier kommst du zu einem Vitamin D Bedarf Rechner für die Dosierung von Dr.Spitz- Sonnenalianz

3. Optimaler Vitamin-D-Spiegel: Der ideale Bereich für den Vitamin-D-Spiegel liegt zwischen 40 und 60 ng/ml (Nanogramm pro Milliliter). Ein angemessener Spiegel ist wichtig, um die gesundheitlichen Vorteile von Vitamin D zu gewährleisten.

4. Tägliche Einnahme für optimale Effekte: Eine tägliche Einnahme von Vitamin-D-Präparaten ist effektiver als die Intervalltherapie (z.B. wöchentliche oder monatliche Einnahme). Die benötigte Menge variiert je nach Faktoren wie Körpergewicht und Stoffwechsel.

5. Vorsicht bei hohen Dosierungen: Eine langfristige Dosierung von mehr als 10.000 I.E. pro Tag sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um mögliche Risiken zu minimieren.

6. Überdosierung erkennen: Vitamin D hat eine hohe Anwendungssicherheit, dennoch ist es wichtig, auf eine mögliche Überdosierung zu achten. Wenn Bedenken bestehen, kann eine Überprüfung des Kalzium-Spiegels im Blut durchgeführt werden, um eine mögliche Überdosierung auszuschließen.

7. Wichtige Kofaktoren beachten: Magnesium ist ein essentieller Kofaktor für die Aktivierung von Vitamin D. Achten Sie darauf, ausreichend Magnesium aufzunehmen. Eine gleichzeitige Einnahme von Vitamin K2 kann ebenfalls vorteilhaft sein, um die Gesundheit von Knochen und Gefäßen zu unterstützen, ist jedoch nicht zwingend erforderlich für den Vitamin-D-Stoffwechsel.

Kofaktoren:

Magnesium 300mg pro Tag

Kalcium: 600mg pro Tag

Vitamin K2: 200 µg pro Tag, in der Form MK7 all-trans

Vitamin A/ Retinol 800 µg pro Tag

Die Kombination aus Sonnenexposition während der sonnenreichen Monate und gezielter Vitamin-D-Supplementation kann dazu beitragen, einen optimalen Vitamin-D-Spiegel zu erreichen und die gesundheitlichen Vorteile dieses wichtigen Nährstoffs zu nutzen. Denken Sie daran, individuelle Unterschiede und Bedürfnisse zu berücksichtigen und bei Unsicherheiten stets professionellen Rat einzuholen.

Zusammenfassung:
• Ein optimaler Spiegel von Calcidiol Vitamin D 25OH ist 40-60 ng/ml bzw 100 – 150 nmol/l.
• Ein optimaler Spiegel von Calcitriol Vitamin D 1,25OH ist 40-60 pmol/l.
• Weit mehr als 60 Prozent der westlichen Bevölkerung leidet unter einem Vitamin D Mangel.
Gründe für einen Vitamin D Mangel sind meist:
• fehlende Sonnenexposition,
• Lebensführung in geschlossenen Räumen,
• ständiges Benutzen von Sonnencreme.

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